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Sandra Hautke 17.09.2023

Hagebutten – der Booster fürs Immunsystem und bei Gelenkbeschwerden

Kennst du noch aus deiner Kindheit diese roten Früchte, die man geknackt hat und die Kerne der Frucht jemanden ins T-Shirt gesteckt hat? Juckpulver haben wir das genannt 😉

In der Hunde- und Katzenernährung können wir die Hagebutte sehr gut einsetzen.
Enthalten sind u.a.: Vitamin C, Vitamin E, B-Vitamine, Carotinoide (Lycopin, Beta-Carotin), Vitamin K1.


Ich persönlich verwende die Hagebutte hauptsächlich, um weitere Nahrungsergänzungen zu „boostern“. Also die Wirkung zu verstärken. Aber auch im Fellwechsel, bei Verdauungsproblemen oder eben zur Unterstützung der Gelenke, ist diese ein wahrer Schatz.


Du kannst ein Pulver selbst herstellen, in dem du die Früchte bei schönem Wetter erntest. Schneide diese zur Hälfte durch und lasse sie an einem dunklen Ort 3-4 Tage gut durchtrocknen. Gebe die Früchte in einen Mixer mit scharfen Messern und schon hast du ein Pulver hergestellt. Ist dir das zu aufwendig, kannst du auch fertiges Hagebuttenpulver kaufen. Achte darauf, dass du ein Produkt wählst, welches ausschließlich aus den Früchten hergestellt wurde und nicht noch Zusätze enthält, damit du die volle Wirkung hast. Beim Pfotenglück in Astheim (unbezahlte Werbung) erhältst du es in kleinen Gläschen und kannst so immer eine frische Charge verwenden.


Die Anwendung erfolgt im Bedarfsfall für maximal 12 Wochen. Danach solltest du eine Pause einlegen.


Meine Texte, meine Fotos. Eine Vervielfältigung oder kopierte Auszüge bedürfen meiner Zustimmung. Du darfst gerne den Link zum Blogartikel teilen. Fragen, Anregungen? Dann melde ich sehr gerne bei mir!

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Sandra Hautke 08.09.2023

Ob Rohfütterung 🥩, gekochte Mahlzeiten 🍯, Nassfutter 🥫 oder Trockenfutter 🫘...

Eine Frage, die wohl alle Hunde- und Katzenbesitzer umtreibt, wenn sich ein felliges Familienmitglied ankündigt.
Anhand meiner Für- und Wider Aufzählungen der einzelnen Fütterungsarten kannst du schauen, wo du dich und die Ansprüche deines Hundes siehst. Und manchmal ist auch die erste Entscheidung nicht die letzte. Weil es sich doch als unpraktisch/nicht umsetzbar herausstellt oder die Verträglichkeit nicht passt oder die Lebensumstände sich verändert haben, oder oder oder…




-> Welches Budget steht dir für die Ernährung deines Hundes zur Verfügung?
-> Wie sieht dein Tagesablauf aus, wie viel Zeit hast du, um evtl. das Futter deines Hundes selbst zuzubereiten?
-> Ist Tierhaltung, Müllvermeidung. Nachhaltigkeit für dich wichtig?
-> Bekommst du dein Wunschfutter in der Nähe oder möchtest du online bestellen?
-> Hast du einen großen Gefrierschrank/ eine große Truhe?
-> Ernährst du dich selbst vegan/vegetarisch und magst kein rohes Fleisch im Kühlschrank/Gefrierschrank haben?


Dann schauen wir uns mal die vier gängigen Ernährungsformen an:


Trockenfutter
+ Wenig Lagerplatz nötig
+ Ungeöffnet lange haltbar
+ Weniger Verpackungsmüll
+ Günstigste Variante
- weniger Fleisch, mehr Kohlenhydrate
- wenig Feuchtigkeit, der Hund/ die Katze müssen viel trinken
- zu 99 % nur mit synthetischen Zusätzen
- Konservierungsstoffe (auch wenn es natürliche sind)
- sehr oft viele Zutaten gleichzeitig (wenn dein Hund eine Unverträglichkeit hat, ist die Auswahl sehr schwer)
- sehr oft Füllstoffe enthalten (Rübenschnitzel, braucht kein Hund wirklich)
- sehr oft viele Kräuter gleichzeitig (Kräuter setzt man gezielt ein, nicht als Gießkannenprinzip)
- Gefahr von Futtermilben


Nassfutter
+ Dose auf, Inhalt in den Napf, fertig
+ bereits viel Feuchtigkeit enthalten
+ meist ausreichend tierische Proteine enthalten
+ hohe Akzeptanz
- meist nicht offen deklariert (und man weiß nicht genau, was wirklich und in welchen Mengen gekocht wurde)
- auch Alleinfuttermittel sind nicht immer bedarfsdeckend
- keine individuelle Zusammenstellung möglich, evtl. muss man lange suchen, bis man ausreichend genug Sorten findet, die der Hund/ die Katze verträgt
- hochwertiges Nassfutter (besonders BIO) ist vergleichsweise teurer
- viel Verpackungsmüll


BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter)
+ du kannst selbst über die Komponenten entscheiden und kannst die Qualität überprüfen
+ Keine Konservierungs- oder Bindemittel bzw. Geschmacksstoffe verarbeitet
+ du hast die Möglichkeit auf Kohlenhydrate aus Kartoffeln etc. zu verzichten
+ du kannst saisonales Gemüse/Obst verwenden
+ es ist eine natürliche und artgerechte Fütterung
+ eine individuelle Anpassung an das Tier (z. B. Aktivität und Lebensphase) oder Krankheiten/Allergien gut möglich
+ günstiger als ein hochwertiges Nassfutter
+ Gemüse/Obstreste können verwendet werden (Foodsharing oder aus deinem Bestand)
- höherer Zeitaufwand als Fertigfutter
- evtl. ungesunde Bakterien möglich
- Hygiene ist unerlässlich (Verarbeitung von rohem Fleisch)
- willst du nicht alle paar Tage frisch einkaufen, dann brauchst du ausreichende Kühl- und Gefriermöglichkeiten


Gekochte Mahlzeiten
+ ist oft besser verdaulich als Rohfütterung
+ ist mit dem richtigen Wissen bedarfsdeckend
+ du kannst selbst über die Komponenten entscheiden und kannst die Qualität überprüfen
+ Keine Konservierungs- oder Bindemittel bzw. Geschmacksstoffe verarbeitet
+ du hast die Möglichkeit auf Kohlenhydrate aus Kartoffeln etc. zu verzichten
+ du kannst saisonales Gemüse/Obst verwenden
+ Gemüse/Obstreste können verwendet werden (Foodsharing oder aus deinem Bestand)
+ es ist meist günstiger als ein hochwertiges Nassfutter
+ es wird meist sehr gemocht
- es ist definitiv zeitintensiver als BARF oder Fertigfutter
- willst du nicht alle paar Tage frisch einkaufen, dann brauchst du ausreichende Kühl- und Gefriermöglichkeiten
- es werden mehr Zusätze als beim BARFen benötigt
- keine Knochenfütterung möglich (Achtung Splittergefahr!)


Was ist für euch die ideale Fütterungsart? Du hast noch Fragen? Dann melde dich gerne bei mir!
Meine Texte, mein Foto. Eine Vervielfältigung bedarf meiner Zustimmung.

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Sandra Hautke 03.08.2023

Graue Schnauze? Na (h)und…

Hunde mit dunklem Fell werden in der Regel früher grau, als helle. Bei unserem Balou sieht man das sehr deutlich an seiner Schnauze, aber auch die Augenbrauen und der Bauch bekommen graues Fell.
Wie alt ist dein Hund eigentlich in Menschenjahren? Ich kann jetzt, nach meiner genauen Recherche, sagen, es gibt unzählige unterschiedliche Tabellen. Die bekannte Formel, 1 Menschenjahr = 7 Hundejahre ist dir vielleicht bekannt. Für mich erscheint es logisch, dass diese einfach zu ungenau ist, denn ein kleiner, leichter Hund, wird in der Regel immer älter, als ein großer, schwerer Hund. Dahme und Schröder verwenden zwar auch eine Formel, aber hier wäre mein 10 Jahre alter, 30 kg schwerer, Hund sogar erst 60 Menschenjahre alt. Ich habe eine Tabelle von Pouchelon gefunden, die mir sehr passend erscheint und die ich daher mit euch teilen möchte:








Zum Vergrößern Tabelle anklicken!

Kennst du den Seniorenteller auf der Speisekarte in Restaurants? Schon einmal bestellt oder am Nachbartisch einen Blick darauf geworfen? Im Grunde bekommt man nichts anderes, jedoch ist die Portion erheblich weniger. Also keine Schonkost, nicht püriert (die Zähnchen schaffen das Schnitzel zu zerkleinern, Dank Haftcreme sitzen die nachgerüsteten Beißerchen perfekt *kleiner Scherz*), einfach dem Appetit und dem Energieumsatz angepasst. Moment sagst du jetzt, mein Oldie der würde die doppelte Menge futtern, wenn ich den Napf randvoll machen würde? Ja, diese Exemplare gibt es, ich spreche da aus eigener Erfahrung 😉. Aber, diese sagt mir auch, dass Balou jetzt im Alter einfach weniger Energie (kcal) verbraucht. Und wenn ich nicht möchte, dass er sich von einem Tönnchen zu einer Tonne entwickelt, dann reduziere ich die Futter- oder aber die Fettmenge in den Rationen. Denn merke: umso mehr Fettanteil in den tierischen Komponenten, umso mehr Kalorien in der Mahlzeit.
Ich verdeutliche dir das mal in Zahlen (Beispiele Analysedaten von BARFGOLD Fleisch, in den napfcheck Futterrechner eingegeben):
100 g Huhn Muskelfleisch mit 2,2 % Rohfett = 116 kcal
100 g Wild Muskelfleisch mit 9,4 % Rohfett = 167 kcal
100 g Rind Muskelfleisch durchwachsen mit 28,3 % Rohfett = 294 kcal
Mal davon abgesehen, dass wir nicht nur Rind durchwachsen füttern würden (der Fettanteil wäre auch bei 50 % Muskelfleisch in der gesamten BARFmahlzeit oder 42 % beim Kochen zu hoch!), sieht man sehr gut, wie wir mit den Kalorien in einer Mahlzeit „spielen“ können.
Fütterst du Fertigfutter, so gibt es da auch Unterschiede in der Energiedichte, also welche Menge dein Hund bekommen sollte, um sein Gewicht zu halten.
Übrigens haben wir ja eine Formel aus NRC, wie wir den Erhaltungsbedarf an kcal für einen Hund berechnen können. Leider wird hier nicht zwischen jüngeren und älteren Hunden unterschieden. Daher ziehe ich bei einem „Oldie“ gut 20 % von der Angabe ab.
Als Beispiel: Balou sollte nach NRC rund 1200 kcal am Tag erhalten. Abzüglich 20 % sind das 960 kcal und das passt eigentlich gut. Eigentlich, weil da ja noch die Leckerchen zu dem Seniorenteller dazu kommen und die haben auch mächtig Kalorien! Ich habe dir das mal in Fotos verdeutlicht. Eine Handvoll der Leckerlis, die wir unserem Hund geben, wiegen rund 20 g. Das entspricht ca. 100 kcal *Nein Balou, das lassen wir nicht Herrchen lesen, grins*



Jetzt haben wir die Futtermenge besprochen. Und wenn dein Hund auch nicht mehr täglich einen Marathon läuft, sondern eher gemächlich seine Schnüffelrunden zieht, dann ist eine Senior-Menge vielleicht auch zu überdenken. Denn, auch wenn das nicht mein Fachgebiet ist und ich deshalb auch nicht über diese Altersbeschwerden schreiben werde, jedes Kilogramm weniger, ist eine Entlastung für die Gelenke!

Also nur weniger Futtermenge, ansonsten gleichbleibend füttern? Im Grunde genommen kann man das BEI EINEM GESUNDEN HUND pauschal so beantworten.
-> Meyer/Zentek sprechen von einer doppelten Vitamingabe bei Senioren. Andere Experten sprechen von einem leicht erhöhten Bedarf, da man von einer verminderten Aufnahme aus dem Darm und ein erhöhter Verlust über die Nieren ausgeht. Achtung, wenn du die Futtermenge  reduzierst, bekommt dein Hund auch weniger natürliche Mineralien und Vitamine aus den Lebensmitteln bzw. bei Fertigfutter inkl. Ergänzungen verminderst du auch den Anteil! Überprüfe daher, ob noch genug vorhanden ist bzw. ergänze entsprechend. 
-> Die Proteine reduzieren wir lediglich bei Leber- und Nierenerkrankungen auf den Grunderhaltungsbedarf, wobei wir in diesem Fall auch unbedingt einen Phosphorüberschuss vermeiden sollten.
-> Wenn man noch ein Auge auf den Zellschutz in Form von Antioxidantien hat (in den Lebensmitteln und durch Vitamin E), haben wir in Sachen Ernährung einen guten Job gemacht.
-> Manche älteren Hunde benötigen mehr Ballaststoffe, da die Verdauung etwas träge ist. Zur Unterstützung kannst du Flohsamenschalen einsetzen. Achtung, ich würde diese nicht dauerhaft geben, da sich gerne ein Gewöhnungsfaktor einstellt und ohne oft „nichts mehr geht“.
-> Achte auf eine ausreichende Trinkmenge. Denn gerade im Alter wollen die Nieren gut "gespült“ werden.
Eine gesunde Ernährung beginnt nicht erst im Alter, lege, falls du keinen Oldie hast, die Grundsteine bereits in jungen Jahren!

Ein kurzer Abschnitt noch zur Fertignahrung, weil nicht jeder ernährt nach BARF oder kocht für den Hund. Tatsächlich gibt es doch einige Sorten auf dem Markt. Besonders im Trockenfutterbereich wird man überschüttet, wenn man danach googelt. Ich könnte da jetzt noch mal zwei Stunden Recherche dranhängen, vielleicht für einen anderen Blogbeitrag. Diese eine angeschaute Zusammensetzung hat mir bereits gereicht, um den Kopf zu schütteln und nein, darauf stellen wir den Senior besser nicht um …
Zusammensetzung: Geflügelprotein* (12%), Weizenmehl, Vollkorngerste, Vollkornweizen, Vollkornmais, Maismehl, Reismehl, Grieben, Fischmehl, Geflügelfett, Rübenmelasseschnitzel* (entzuckert), Rinderfett, Leberhydrolisat, Apfeltrester* (0,9%), Hefe*, Karotten*, Natriumchlorid, Grünhafer*, Sonnenblumen* (0,07%), Kresse*, Petersilie*, (Grünkräuter gesamt: 0,3%).
*getrocknet. Zusatzstoffe, Technologische Zusatzstoffe

Wenn ihr eine Empfehlung von mir möchtet: schaut euch mal das Senior Nassfutter von Grafenland an. *Unbezahlte Werbung* https://www.grafenland.com/Alte-und-aeltere-Hunde    - das ist mein Favorit und Balou liebt es. Die Herstellerin hat ihr kompetentes Wissen bei den Rezepten ihrer Seniormenüs so wunderbar einfließen lassen, hier geht es wirklich um eine gesunde, altersgerechte Mahlzeit.


-> Als Nahrungsergänzungen verwende ich bei älteren Hunden gerne Mariendistelsamen und Artischockenpulver für die Leber und Galle.
-> Für die Nieren und die Harnwege kannst du Brennnesselsamen, Goldrute, Löwenzahn, Ackerschachtelhalm und Cranberry Pulver einsetzen. Ich empfehle hier eine Abwechslung nach 6-8 Wochen.
-> Auch wenn eine Blutabnahme immer nur eine Momentaufnahme sein kann, so wird man signifikante Mängel oder Erkrankungen darin erkennen. Gönne deinem Seniorhund einen jährlichen Check-up. Wenn alles im Normbereich ist, umso schöner!

Zum Abschluss noch eine Buchempfehlung, gerade wenn ihr noch mehr wissen möchtet, wie man einen Seniorhund unterstützen kann *unbezahlte Werbung* : tierisch grau von Annette Dragun und Katja Wald – ISBN 978-3750406070

Quellen: Hundejahre: https://vitaler-hund.de/wissenswertes/hundejahre-und-menschenjahre/ -  Bedarfe Senior:  Partner & Hund, Ausgabe 2017 – Zusätze: aus meinen Naturheilkundeausbildung-Aufzeichnungen - napfcheck Futterrechner

Meine Fotos, mein Text. Eine Vervielfältigung bedarf meiner Zustimmung. Ich grüße mit diesem Beitrag meine Freundin Theresa in Österreich, deren Webseite den Namen na-hund trägt. An sie musste ich denken, als mir der Titel für diesen Blogbeitrag eingefallen ist – Graue Schnauze? na (h)und

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Sandra Hautke 21.07.2023 

Ist dein Hund ein Allesfresser, oder eher schnäkelig?


Heute möchte ich mit euch beleuchten, warum manche Hunde mit großem Appetit den Inhalt ihres Napfes ratzfatz leeren und andere vielleicht eher schnäkeln.
Meist höre ich, dass die Hundeeltern sich nicht erklären können, warum ihr Hund plötzlich so wenig begeistert an seinen Napf geht. Bisher hat er/sie immer gut gefressen. Dann würde ich natürlich „forschen“, warum das Fressverhalten sich geändert hat.




• Hast du die Futtersorte gewechselt oder wurde das Rezept vielleicht vom Hersteller verändert? Oft kündigen große Hersteller das gar nicht explizit an, erst wenn man das Etikett der neuen Dose mit (noch einer vorhandenen) älteren Dose vergleicht, fällt es auf. Hersteller, die „geschlossen“ oder „halboffen“ deklarieren, geben sowieso nie genau an, was sie denn in welchen Mengen in ihrem Futter haben. Steht auf der Dose zum Beispiel: 40 % Geflügel – dann kann das mal Huhn, mal Pute, mal Ente sein. Was sie gerade in ihrem Kühlhaus haben. Oder aber sie verändern nur die Zusammensetzung der Innereien. Das geht, wenn unter den Inhaltstoffen lediglich Innereien angegeben ist. Aber nicht welche und in welchen Mengen. Und ja, es gibt Hunde, die reagieren darauf, wenn plötzlich statt 40 g Leber 140 g davon in der Dose sind. Mein Balou mit Bauchschmerzen. Und damit komme ich an den Punkt, um den es mir geht:
-> Isst du am nächsten Tag noch mal die gleiche Mahlzeit vom Vortag, wenn du davon gestern tierische Bauchschmerzen bekommen hast? Ich behaupte, dazu gibt es keine Studie (!), dass Hunde so schlau sind, dass sie Futter, welches ihnen nicht bekommt, durchaus ablehnen können. Ausnahmen: Dööfchen-Allesfresser- Labis wie Balou 😉
• Dann hätten wir noch den Rüden, der vom gerade noch süßen kleinen Welpen zum pubertierenden Junghund erwacht ist oder die Hündin, die läufig war („aber doch schon vor 6 Wochen“).
-> Ja, Liebeskummer schlägt auf den Magen! Hast du vielleicht auch schon erlebt? Alles schmeckt irgendwie fad. Okay, da gibt es wieder die Fraktion – jetzt ist eh alles wurscht, rein mit der Torte, ist eh egal, wie ich ausschaue 😉. Aber einige Rüden stellen das Fressen ein, wenn die tollen Hundedamen da draußen herumlaufen. Und einige Hundedamen sind dann scheinträchtig, was auch die Nahrungsaufnahme durcheinanderbringt.
• Du hast einen kleinen, leichtgewichtigen Hund? Und der guckt immer so süß, wenn ihr am Essen seid? Das geht beim Frühstück bereits los? Und natürlich bekommt er ein Stück Käse, ein Stück Wurst, ein paar Nudeln, usw. Und weil er so artig Fuß geht, gibt es noch ein paar Leckerchen beim Gassigehen. Oh es ist heiß, eine Kugel Eis kann ja nicht schaden…
-> Was für uns wie ein kleiner Happen ausschaut, kann für deinen Hund bereits ein großer Teil Energie (kcal) des Tagesbedarfes sein. Der Hund einer Freundin isst z.B. tagsüber fast nichts aus seinem Napf, erst spät abends, wenn er weiß: okay, das Menschen-Buffet ist jetzt wohl geschlossen 😉.
• Dein Hund hat vor kurzem Medikamente (z.B. Antibiotika), eine Entwurmung oder eine Impfung erhalten? All das muss der Körper verarbeiten, in der Leber abbauen, im Darm kann es zu einer Dysbiose kommen. Die Folgen sind oft Bauschmerzen, Blähungen, Magenschmerzen oder Sodbrennen.
-> Frisst ein Hund mehrere Tage schlecht oder kaum, sollte bei einem Tierarzt abgeklärt werden, ob eine Erkrankung vorliegt. Diese können übrigens auch ohne Einfluss von den genannten Medikamenten auftreten – schau wieder auf dich, hattest du auch mal eine Gastritis und weißt gar nicht, woher?

Bei allem solltest du deinen Hund genau beobachten. Ist er schlapp, müde oder verhält er sich normal?
Ist es vielleicht die Hitze, die uns ja auch zu schaffen macht? Nimmt er/sie mit Begeisterung Leckerli (dann gehe ich davon aus, dass er/sie keine Bauchschmerzen hat)? Hat sich bei euch vielleicht die Fütterungszeit geändert, du hast einen neuen Job mit anderen Arbeitszeiten, sodass euer altbekannter Tagesablauf sich geändert hat? Es gibt so viele Möglichkeiten, die uns gar nicht auf den Gedanken bringen würden, unser Essverhalten zu ändern. Unsere Hunde sind da (vielleicht) anders.


Du hast eine Anregung zu meinem Text? Dann schreibe mir gerne eine E-Mail an EBSandraHautke@vier-beiner.de
Mein Text, unser Foto (aus 2021 ViER-BEiNER Thomas Hautke). Eine Vervielfältigung ist nur mit meiner Zustimmung erlaubt. 

Gerne darfst du meinen Blogartikel jedoch verlinken.

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Sandra Hautke 12.07.2023

Fütterung bei hochsommerlichen Temperaturen


Was isst du so, wenn es den ganzen Tag heiß, am Abend schwül ist? Einen Braten mit Knödel und Rotkraut? Oder eher „leichte“ Kost?
In der Zeit, als ich meinen Laden noch hatte, wurde mir oft von Kunden erzählt, dass ihr Hund in den Sommermonaten kein Wild oder Hirsch anrührt. Okay, es gibt sie also, die Hunde, die nicht alles inhalieren, wie unser Balou *lach*. Geflügel wird dagegen gerne gefressen.
Wenn dein Hund ebenso sein gewohntes Futter nicht anrühren mag, dann schau, dass du ihm das anbietest, was er gerne mag. Vielleicht auch zu anderen Zeiten, als ihr sonst füttert, weil er einfach lieber in den späten Abendstunden, wenn es kühler wird, die Mahlzeit bevorzugt. Auch die Futtermenge kann meist etwas reduziert werden.
Solltest du keine Fertignahrung füttern, dann kannst du beim Kochen gerne Zucchini, Rote Bete, Karotten verwenden. Aber auch Salatgurken, Salat, Obst in kleinen Mengen, frisch und ungegart unter das Futter mischen. Damit kannst du auch dein Fertigfutter anreichern.
Als Fleischsorten Geflügel oder Kaninchen, die leicht verdaulich sind. Gerne darf es in den Sommermonaten auch mal etwas weniger Fleisch sein, dafür etwas mehr Gemüse und Obst.
Zwischendurch vielleicht etwas Wassermelone oder Salatgurke in Stücke, wenn dein Hund dies gut verträgt.
Und ganz wichtig, immer genug Flüssigkeit anbieten. Bei Balou hilft ein Löffelchen Joghurt in den Wassernapf. Knochenbrühe regt auch zum Trinken an.
Trockenfutter ist bei hochsommerlichen Temperaturen die schlechteste Wahl. Hier musst du auf noch mehr Flüssigkeitszufuhr achten. Wie viel Wasser ein Hund benötigt, habe ich bereits in meinem Blogartikel < Wasser – ein oft zu wenig beachteter wichtiger Nährstoff für deinen Hund und deine Katze > am 15.05.2023 geschrieben. Lese gerne dort noch mal nach.


Ich wünsche euch und euren Hunden, dass ihr gut durch die Sommerhitze kommt!


Mein Text, mein Foto. Vervielfältigung nur auf Anfrage erlaubt. Gerne darfst du meinen Beitrag jedoch verlinken. Du willst mir etwas zu meinem Blogbeitrag sagen? Dann schreibe mir gerne unter EBSandraHautke@vier-beiner.de

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Sandra Hautke 01.06.2023

Wir lieben Eis, du auch?

Wenn es sehr warm ist, bekommt Balou oft ein Hundeeis. Auch meine Enkelkatzen Ayla & Luna lieben Eis. Entweder ein gekauftes vom Pfotenglück, oder aber ich mache es selbst. Besonders interessant findet Balou das Eis auf einer Schleckmatte, die ist schön breitflächig und er kann in Ruhe schlecken, ohne, dass der Becher ständig verrutscht ;-).

Wusstest du, dass die meisten Hunde im Alter nicht mehr das im Darm vorkommende Enzym Laktase bilden können? Ein Welpe kann das sehr wohl, sonst könnte er die Muttermilch nicht verdauen. Und auch bereits mancher Junghund verträgt die Laktose in Milchprodukten nur schlecht oder gar nicht. Hier gibt es zum Glück laktosefreie Joghurtprodukte und der Leckspaß muss nicht ausfallen. Meine Beobachtungen sind, dass oft Schafs- oder Ziegenjoghurt oder Hüttenkäse, trotz Laktose, von den meisten Hunden und Katzen gut vertragen wird. 

Wie stellen wir also nun ein selbstgemachtes Eis her?

Im Becher: 500 g Joghurt/Kefir/Hüttenkäse mit einer "Zutat" , die dein Hund/ deine Katze gerne mag, verrühren. Das können Leberwurst (ca. 100 g), Parmesan (ca. 30 g), püriertes Obst (ca. 100 g), Kokosflocken (ca. 30 g) sein, da sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ich füge gerne noch 1 EL Öl dazu, meiner Meinung nach wird das Eis dadurch etwas cremiger.  In mehrere Becher füllen, gut  verschließen und im Froster frieren lassen.

Schleckmatte(n): ich habe für das Rezept auf dem Foto ein Becher Joghurt (150 g)  mit 20 g Zahnputzflocken vermischt, auf die Backmatte gestrichen und in den Gefrierschrank gestellt. Bei kleinen Hunden/ und den Katzen weniger Menge anrühren, bzw. auf mehrere Schleckmatten verteilen. Als Fausregel sagt man, max. 5 % der Mahlzeiten soll aus Milchprodukten bestehen. Meyer/Zentek empfehlen max. 20 ml pro kg Körpergewicht am Tag für Hunde. Für Katzen sollte es tatsächlich nur ab und an ein kleiner besonderer Snack sein.

Ich wünsche deinem Vierbeiner viel Genuss beim Schlecken!

Meine Texte, mein Foto. Eine Vervielfältigung oder Verwendung meiner Texte bedarf meiner Zustimmung. Du hast eine Anregung? Dann schreibe mir gerne eine E-Mail. 

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Sandra Hautke 15.05.2023


Wasser – ein oft zu wenig beachteter wichtiger Nährstoff für deinen Hund und deine Katze

Neben Protein, Fett und Kohlenhydrate  gehört auch Wasser zu den essentiellen Nährstoffen.
Aber wie viel braucht dein Tier denn überhaupt davon und warum?

Unsere Hunde und Katzen bestehen, wie auch wir Menschen, zu rund 70 Prozent aus Wasser. Deren Zellen und Organe sind auf das Wasser angewiesen: Diese können ohne nicht funktionieren.
Gängige Fachliteratur besagt, dass sowohl der Hund, also auch die Katze, rund 50 - 70 ml Wasser pro kg Körpergewicht Wasser am Tag benötigt.
Fütterst du Nassfutter, gekochte Rationen oder  ernährst dein Tier nach BARF, deckst du rund 80 % des Wasserbedarfes über die Nahrung ab, da diese ca. 70-80 % Feuchtigkeit  enthalten. Dies bedeutet, dein Hund oder deine Katze muss noch mindestens 10- 14 ml pro kg Körpergewicht zusätzlich trinken. Hast du dich für Trockenfutter entschieden, welches in der Regel nur ein Feuchtgehalt von 8-10 % aufweist, so fehlt hier fast die komplette Wassermenge, die du unbedingt zum Trinken anbieten solltest!
Beispiele:
10 kg Hund – Bedarf an Wasser am Tag = 500 - 700 ml
Fütterung Nassnahrung:  ca. 400 ml werden durch die Nahrung abgedeckt,
dein 10 kg schwerer Hund sollte noch ca. 100 - 300 ml zusätzlich trinken
Fütterung Trockenfutter: ca. 50 ml durch die Nahrung abgedeckt, er sollte noch 450- 650 ml zusätzlich trinken!
4 kg Katze – Bedarf an Wasser am Tag = 200 – 280 ml
Fütterung Nassnahrung: ca. 160 ml werden durch die Nahrung abgedeckt
Deine 4 kg schwere Katze sollte noch  40 – 120 ml zusätzlich trinken
Fütterung Trockenfutter: ca. 20 ml durch die Nahrung abgedeckt, sie sollte noch 180 bis 260 ml zusätzlich trinken!

Bei hohen Außentemperaturen oder vermehrter körperlicher Aktivität steigt der Wasserbedarf sogar noch an, hier solltest du die doppelte Menge einplanen.


Bist du dir nicht sicher, wie viel dein Hund oder deine Katze am Tag trinkt? Dann messe doch die Tagesmenge mit dem Messbesser ab. Fülle diese morgens  in den Napf und am Abend schüttest du das nicht getrunkene Wasser wieder in den Messbecher. Die Differenz zum Morgen = die Menge, die dein Tier getrunken hat. Zu wenig? Dann kannst du eine Schüssel Wasser ca. 1,5 Std. vor der Gassirunde mal mit etwas Leckeren „verfeinern“ – bei uns ist ein Löffelchen Joghurt schon sehr hilfreich und Balou trinkt den Napf komplett leer ;-)


Du hast Fragen oder Einwände zu meinem Blogartikel? Dann schreibe mir gerne eine E-Mail an EBSandraHautke@vier-beiner.de
Die Mengenangaben sind aus Fachliteratur übernommen. Vervielfältigung oder Verwendung meines Textes bedarf meiner Zustimmung, teilen des Blogartikel-Links gerne gestattet.
Foto: kostenlos pixabay von rony michaud

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02.05.2023 Sandra Hautke

Proteine – wie viel braucht ein Hund davon, oder anders gefragt, wie viel ist zu viel?


Ist der Hund ein Fleischfresser, oder doch ein Allesfresser? Also über dieses heiße Thema will ich gar nicht diskutieren ;-) Aber wie viel er denn braucht, ob zu viel vielleicht sogar schädlich ist, das finde ich schon spannend.


Laut Meyer/Zentek benötigt ein ausgewachsener, gesunder Hund 5 g verdauliches Rohprotein pro metabolisches Körpergewicht (mKG) im Grunderhaltungsbedarf pro Tag. Ab der 4-fachen Menge reden wir von einer Überdosierung an Proteinen. Laut NRC liegt der Grunderhaltungsbedarf bei 3,28 g pro mKG. Laut Meyer/Zentek hat hochwertiges Fleisch, je nach Qualität und auch Struktur,  eine scheinbare Verdaulichkeit von 95-98 %.
Du erinnerst dich, ich habe das metabolische Körpergewicht bereits in einem anderen Beitrag erklärt. Nicht? Okay, dann hier noch einmal: du nimmst das Gewicht deines Hundes ^ 0,75. Das ergibt das mKG deines Hundes. Diese Zahl multiplizierst du mit 5 g (Meyer/Zentek) bzw. 3,28 g (NRC).
So, ich habe heute als Beispiel einen 35 kg Hund genommen. Er hat ein mKG von ~14,4 und somit einen Bedarf an Rohproteinen in Höhe von ~ 47 g am Tag (NRC) bzw. ~ 72 g (Meyer/Zentek).


Bei meinen Vergleichen habe ich die Werte eines BARFfleisch-Shops bzw. einer Nassfutterdose, alles in der Proteinquelle Rind, verwendet. Wenn du das Internet befragst, wie viel Rohprotein ein Stück Fleisch mit 100 g Gewicht enthält, wirst du die Antwort zwischen 18 und 20 % erhalten. Je nach Fettgehalt im Fleisch ist es mehr, oder aber auch weniger.








zum Vergrößern anklicken!

Merke:
Fettreiches Fleisch = WENIGER Protein
Fettarmes Fleisch = MEHR Protein

In meinem Beispiel hat das Rindfleisch DURCHWACHSEN 14,5 % Rohprotein (Rp), das Rindfleisch MAGER dagegen 20,6 % Rp!
Ich kann also hier die Gesamtmenge, die mein Hund an Proteine bekommt, durchaus beeinflussen. Ich, als Ernährungsberaterin, mache das explizit, wenn ein Hund z.B. eine Nierenerkrankung hat.
Interessant finde ich, dass sich auf dem ersten Blick (wenn ich die Proteinwerte auf 1000 g vergleiche), das Nassfutter so liest, als habe es die wenigsten Proteine. Ist ja auch logisch, wird so manch einer sagen, beim BARF füttert man ja so viel mehr tierische Eiweiße. Schaue ich mir jedoch an, dass der gebarfte oder bekochte Hund viel weniger Futtermenge benötigt, damit er seine benötigte Energiedichte (kcal) erhält, füttere ich gar nicht so viel mehr Fleisch und ergo auch weniger Proteine.


Mein Fazit: Bedarfsdeckend an Proteinen sind alle Varianten. Bedenklich hoch ist aber auch keine.
Hunde in bestimmten Lebenssituationen (Sporthunde, trächtige oder säugende Hündinnen, Welpen/Junghunde) haben einen höheren Proteinbedarf! Bei Krankheiten sollte man auch genau schauen. Je kleiner der Hund, desto höher der tägliche Proteinbedarf.
Meine Texte, meine Meinung. Du denkst anders darüber? Dann melde dich gerne bei mir.
Quellen: Ernährung des Hundes von Meyer/Zentek, NRC und naehrwertrechner.de
Foto: kostenlos von pixabay Lebensmittelfotos 

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 18.04.2023 Sandra Hautke

Herz – Muskel oder Innerei? Egal, mich interessieren die inneren Werte

Ob Muskel oder Organ – darüber will ich gar nicht schreiben, befrage das Internet  und du wirst die Antwort finden. Die Frage, die wir uns in der Ernährungsberatung stellen, wie viel davon bekommt der Hund oder die Katze und warum ist das so?

Vorab, beim BARFen, also der Rohfütterung, würden wir nie das Herzfleisch in den Mengen des Muskelfleisches berechnen und füttern. Hier orientieren wir uns immer noch an dem Beutetier des Wolfes. Und auch wenn ein Rinderherz bis zu 2 kg wiegen kann, hätte der Wolf sicherlich nicht das ganze Rind auf einmal gefressen. Schließlich wiegt dieses rund 300 kg ;-) Also gehen wir mal von einem Huhn aus, welches 1,5-5 kg auf die Waage bringt, das Herz jedoch davon nur 5-10 g. Und damit sind wir doch recht nah an den Mengen, die im BARF-Napf landen.
In der Futtermittelindustrie sieht das schon anders aus. Da gibt es einige Hersteller, die große Mengen an Herz verarbeiten. Sie  nennen es in der Zusammensetzung auf ihrem Etikett Herzmuskelfleisch  und wenn man nachfragt, erhält man die Antwort, dass Herz ein hochwertiges Fleisch mit viel mehr Vitaminen und Mineralien als das reine Muskelfleisch sei. Ist das so? Auf dem ersten Blick – ja. Hierfür habe ich euch eine Tabelle angefertigt:












Zum Vergrößern anklicken

Hier bringt mich jedoch der hohe Puringehalt zum Nachdenken.
Lebensmittel, die viel Purin enthalten, lassen den Harnsäurespiegel im Blut ansteigen. Durch das übermäßige Endprodukt des Purinstoffwechsels,  nämlich der Harnsäure, können Harnsäurekristalle entstehen und im Körper angelagert werden. Dies geschieht  in den Nieren, Harnwegen, Sehnen und Gelenken. Dort können diese  zu Entzündungen führen.
So und dann habe ich mir Nassfuttersorten angeschaut, die  - überwiegend Herzfleisch enthalten, die - etwas Herzfleisch enthalten und die - klassische BARF Ration mit 80 % Fleischanteil (davon 50 % Muskelfleisch, 15 % Innereien, 15 % Rohfleischknochen, 20 % Pansen).
Und dann wird der Puringehalt (nur aus dem tierischen Anteil berechnet) plötzlich extrem deutlich, siehe Tabelle:









Zum Vergrößern anklicken

Mein Fazit: Ob Muskel oder Organ – das ist mir wurscht. Der hohe Puringehalt allerdings nicht. Der Mehrwert an Vitaminen und Mineralien hat mich nicht überzeugt. Denn diese reichen sowieso in den meisten Fällen nicht aus und es bedarf Innereien bzw. weitere Zusätze. Daher, warum nehmen manche Hersteller mehr Herz als Muskelfleisch? Eine Möglichkeit wäre, dass  Herzfleisch ca. 1/3 günstiger als Muskelfleisch ist. Na dann hoffe ich mal, dass die Dose auch 33 % weniger kostet ;-)

Meine Meinung, meine Texte. Quellen sind unter den Tabellen angegeben. Eine Vervielfältigung oder Verwendung meiner Texte bedarf meiner Zustimmung. Foto: eigenes

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03.04.2023 Sandra Hautke 

Pseudogetreide im Hundenapf

OHNE Getreide – das lesen wir oft auf Futtermittelverpackungen oder als Werbeslogan für ein Hundefutterprodukt. Stattdessen wird gerne auf Pseudogetreide gesetzt. Was ist das eigentlich genau und welchen Vorteil hat mein Hund, wenn ich diese füttere?
Pseudo… also nicht echt, nachgemacht. Und obwohl das Wort Weizen im Buchweizen enthalten ist, handelt es sich dabei um eine Pflanze und nicht, wie oft angenommen, um eine Getreideart. Ein wichtiger Unterschied, viele Getreidesorten enthalten Gluten. Hier ausgenommen sind z.B. die Hirse und der Reis. Pseudogetreide ist immer glutenfrei.

Wir dürfen also differenzieren: verträgt mein Hund grundsätzlich kein Getreide oder „nur“ kein Gluten? Sollte ich Pseudogetreide füttern oder doch lieber die einfache Kartoffel?
Dazu habe ich mir, ich kleiner Zahlenjunkie ;-), mal wieder Nährwerte angeschaut und habe diese verglichen:
Alleine die Nährwerte von der Kartoffel – der Hirse – dem Buchweizen haben mich nicht wirklich überzeugt. Deshalb habe ich mal eine Mahlzeit für einen 20 kg Hund, angenommen 600 g Nassfutter am Tag, nachgebaut. Da es mir heute nicht um eine genaue Bedarfsdeckung nach NRC geht, habe  ich das Gemüse und Obst (hier angenommene 185 g) außer Acht gelassen. Mit Muskelfleisch und Leber sieht es gar nicht so schlecht aus.









Vergleiche ich jedoch, und darum geht es mir ja in dieser Recherche, die Nährwerte aus den drei Kohlenhydratquellen, so sticht die Hirse auf jeden Fall beim Eisen- und Zinkgehalt hervor. Der Buchweizen macht sich auch nicht schlecht. Da in Getreide und auch Pseudogetreide i.d.R. jedoch Phytinsäure enthalten ist, welche Mineralstoffe im Darm bindet, ist es wichtig, dass du diese vor dem Kochen länger in Wasser einweichst und das Wasser wegschüttest. So reduzierst du den Phytingehalt um ca. 60 %. Zudem empfehle ich, für eine bessere Verwertung, die Kochzeit zu verdoppeln. Ob das in einem Nassfutter von dem Hersteller auch so gemacht wird, kann ich nicht beurteilen.


Dies ist lediglich meine Meinung, die ich in diesem Blogartikel wiedergebe, die Texte sind von mir, Quellen sind zitiert. Eine Vervielfältigung, auch nur Auszüge, bedürfen meiner Zustimmung.
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Quelle: Phytinsäure: www.diet-health.info/ - Nährwerte: www.naehrwertrechner.de/
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22.03.2023 Sandra Hautke

NfE – American Football oder was?

Hast du diesen Begriff schon mal gehört und dabei auch sofort an die US-Football League NFL gedacht? Also damit kenne ich mich wirklich gar nicht aus. Aber in der Hundeernährung sprechen wir über NfE und was das bedeutet, möchte ich dir heute erklären.


N-freie Extraktstoffe , kurz NfE  genannt,  werden in der Futtermittelanalyse nur rechnerisch erfasst.
Auf der Dose, dem Trockenfuttersack findest du in der Deklaration u.a. die Analyse über die Rohnährstoffe Rohprotein (Rp), Rohfett (Rfe), Rohfaser  (Rfa) und Rohasche (Ra) sowie die Feuchte.
Findest du beim Trockenfutter keine Angabe zur Feuchtigkeit, dann liegt das daran, dass diese nur bei Werten über  14 % deklariert werden muss.  Wir gehen i.d.R. dann  von 8-10 % aus, was bei einem Trockenfutter meist üblich ist.


So, jetzt nehmen wir  100 % Gesamtmenge  und ziehen alle anderen Analysewerte (Rp, Rfe, Rfa, Ra, Feuchte) davon ab. Das was übrig bleibt, sind die NfE.
Diese enthalten Stärke + lösliche Zucker (Glucose, Fructose, Saccharose, Lactose, Maltose und Oligosaccharide) +  lösliche Teile von Zellulose, Lignin und Pektinen. Vereinfacht genannt: KOHLENHYDRATE.


Hast du auch schon in der Beschreibung von Futtermittelherstellern gelesen, dass diese in ihren Menüs auf Getreide oder Füllstoffe verzichten? Diese sind meist an die Fütterungsmethode der klassischen BARF Mahlzeiten angelehnt, nur nicht roh, sondern gekocht. Es wird aber bewusst auf Kohlenhydrate aus Kartoffeln, Reis, Buchweizen etc. verzichtet.


Jetzt müsste ja bei unserer Berechnung der NfE Anteil bei solchen Nassfuttersorten theoretisch bei 0 sein. Also wenn wir davon ausgehen würden, dass nur in Kartoffeln und Co. Kohlenhydrate stecken. Befragen wir Dr. Google, so enthalten 100 g Pastinake 18 g KH, 100 g Kartoffeln dagegen 15 g. *ups* Selbst 100 g Kürbis liefern 7 g KH.


Das will ich jetzt genauer wissen und berechne zwei Futtersorten. Eine mit Reis, eine ohne Getreide/ Füllstoffe.
Um Futtermittel vergleichen zu können, rechnen wir diese in die Trockensubstanz (TS) um. Warum? Weil wie oben erklärt, nicht jedes Futtermittel die gleiche Feuchte enthält. Wir müssen diese sozusagen auf einen Nenner bringen.


Das Ergebnis? Das Menü mit Reis enthält 7,7 % NfE, das sind in der TS 25,1 %. Das Menü ohne Getreide/ Füllstoffe kommt auf 6,2 % NfE, in der TS ergibt das 25 %. Und weil es so interessant war, noch mal ein Menü mit Süßkartoffel, die genau genommen ja auch „nur“ ein Gemüse ist, da kam ich auf einen NfE von 2,3 %, in der TS sind das 11 %.
Was sagt mir jetzt also der NfE Wert in einem Futter? Wie viele (vereinfacht gesagt) Kohlenhydrate darin enthalten sind, jedoch nicht über deren Verdaulichkeit und Verwertung.


Wer das genauer wissen mag, dem empfehle ich diesen Beitrag von Anke Jobi auf ihrer Seite dog feeding: https://dog-feeding.de/kohlenhydrate-im-hundenapf-sinnvoll-oder-ueberfluessig

Der Text dieses Blogbeitrages  ist von mir, Quelle: https://www.deuka.de/lexikon/n-freie-extraktstoffe-nfe/
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08.03.2023 Sandra Hautke

Warum grünes Gemüse für deinen Hund besonders gesund ist

Grünes Gemüse ist reich an Chlorophyll.
Chloro… was?
Das sind vereinfacht erklärt Farbstoffe in Pflanzen. Diese wachsen durch (Sonnen)Licht, Wasser und Kohlendioxid. Und das Chlorophyll gibt ihnen die grüne Farbe. 

Moment, es sind ja nicht alle Gemüsesorten grün. Richtig, für die anderen Farben sind andere Farbstoffe zuständig. Die auch ihre Berechtigung und tolle Eigenschaften mit sich bringen. Heute geht es mir aber um das grüne Gemüse.

Chlorophyllhaltiges Gemüse soll das Immunsystem stärken, es enthält hohe Mengen an Antioxidantien, also zum Schutz gegen freie Radikale. Zudem soll es die Aufnahme von Eisen und Magnesium durch die sekundären Pflanzenstoffe bestärken.
Chlorophyll wird oft als "grünes Blut" bezeichnet, denn es hat Ähnlichkeiten mit dem körpereigenen roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Arbeitet der Blutkreislauf gut, versorgt dieser die Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Daher unterstützt das Chlorophyll aus dem Gemüse den Aufbau neuer Blutzellen.
Weitere Eigenschaften: Hilfe bei der Wundheilung, es entgiftet, ist entzündungshemmend und wirkt antibakteriell.
Zudem liefert es wertvolle Nährstoffe und wichtige Aminosäuren. Außerdem Ballaststoffe, wichtig für ein gutes Darmmilieu. Die Mineralstoffe wie Eisen, Kupfer und Magnesium und auch B-Vitamine sind in erwähnungswerten Mengen enthalten. Nicht zu vergessen die Bitterstoffe, welche die Galle, den Magen und die Leber unterstützen.
Jetzt weißt du, warum die gesundheitsbewussten Menschen grüne Smoothies nach ihrer 10 km Joggingrunde trinken ;-) – ich denke, unsere Hunde haben grünes Gemüse im Napf mindestens genauso verdient, oder?


Quelle: Fachbücher, gruenerhund.net
Foto: kostenlos von pixabay Rohtopia
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28.02.2023 Sandra Hautke

Nüsse im Hundenapf

Warum geben wir Hunden gerne Nüsse in den Napf?
Nüsse sind eine wertvolle Ergänzung in der Ernährung eures Hundes, wenn ihr euch für die natürliche Ernährung ohne bereits zugegebene Zusätze entscheidet. Sie bieten  eine Vielzahl von Mineralien und Vitaminen, so z.B. Zink, Selen,  Kupfer, Mangan. Bei den Vitaminen punkten sie mit Vitamin E und B. Auch sekundäre Pflanzenstoffe  sind darin enthalten.
Den hohen Fettgehalt sollten wir jedoch nicht außer Acht lassen, wobei die „gesunden Fette“, also ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, überwiegen.
Bei Hunden mit bekannten Allergien, verzichten wir lieber auf die Fütterung. Gerade bei Umweltallergien haben wir beobachtet, dass solche Hunde auch Nüsse nicht gut vertragen.
Welche Nüsse können wir füttern?
Wir füttern nur ungesalzene, ungezuckerte und ohne Schale.
Z.B.
Cashewkerne: Sie sind ballaststoffreich und besitzen viele Omega-3-Fettsäuren, einen besonderen Gehalt an Vitamin B1 und sind unter den Nüssen am fettärmsten. Vorsicht, bei einigen Hunden können sie Allergien auslösen.
Kokosnüsse: Sie zählen eigentlich nicht zu den Nüssen sondern zum Steinobst, dürfen aber trotzdem verzehrt werden. Diese sind wertvoll für den Darm, man sagt, sie wirken wurmwidrig. Sie enthalten reichlich Biotin, Folsäure und Vitamin E.
Maronen: Sind eine gute Alternative für sensible Hunde da sie fettarm und glutenfrei sind. Achtung, nicht mit Rosskastanien verwechseln, die für Hunde schädlich sind.
Paranüsse: Vorsicht, Paranüsse sind die fettreichsten Nüsse und somit für übergewichtige Hunde nicht geeignet. Dafür liefern sie viel Selen, Magnesium und Linolsäure.
Pinienkerne: Enthalten viel B1 Vitamine und sind für den gesamten Stoffwechsel geeignet.
Pistazien: Bitte darauf achten, dass sie ungesalzen sind. Dann enthalten sie, neben anderen Vitaminen und Mineralien, viel Vitamin B1 und Kalium.
Walnüsse: Diese nur reif und geschält dem Hund anbieten! Sehr fettreich, jedoch enthalten sie sehr wertvolle Fette, wie auch bei uns Menschen sind diese sehr gut für das Herz.
Pekannüsse: Diese Nüsse sind mit der mit Walnuss zu vergleichen. Sie liefern viele B-Vitamine, Eisen, Zink und Magnesium. Achtung, sehr fettreich.
Ungeeignete Nüsse für den Hund !!! – Macadamianüsse, Bittermandeln, Rosskastanien, Muskatnuss. Erdnüsse nur bedingt, da sie als Allergie- und als Epilepsieauslöser eingestuft werden.
Wie und wie viele Nüsse verwenden wir?
Nüsse sollen immer nur in kleinen Mengen gefüttert werden.  Eine allgemeine Empfehlung  sind 1-2 g Nüsse pro Kilogramm Körpergewicht IN DER WOCHE. Für einen 10 kg Hund sind das maximal 1 bis 2 EL (pro EL ca. 10 g) in der Woche.
Wichtig ist, dass wir die Nüsse ordentlich zerkleinern, hier verwende ich gerne einen Multi-Zerkleinerer oder ein Hackmesser oder einen Mörser. Nur so kann der Hund die Nährstoffe aufnehmen und verwerten. Zudem solltest du diese immer frisch hacken, da sich sonst schnell Schimmel bilden kann.
Quellen: Geo.de, Natural Dog Food und Barfkultur. Eigenes Foto, eigene Texte. Eine Vervielfältigung, auch nur Auszüge, bedürfen meiner Zustimmung.
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01.02.2023 Sandra Hautke

Pro- und Präbiotika

Hast du schon einmal gehört, aber was ist das genau? Und warum spielen diese in der
Hunde- und Katzengesundheit auch eine große Rolle?
Wusstest du, dass 70 % aller Immunzellen im Darm angesiedelt sind?
Daher achten wir bei unseren Hunden und Katzen darauf, dass die Darmbakterien im Gleichgewicht sind.
Wie das geht? Hier einfach für dich erklärt:

Probiotika sind lebende Bakterien. Unser Darm, und auch der unserer Tiere, sind im günstigen Fall damit
gut bestückt. Sie bilden die Armee, um schädliche Keime abzutöten. Ja, stell dir vor, da stehen 1000 wohlwollende
Soldaten links und 100 böse Krieger rechts. Prima, alles richtig gemacht. Die Minderheit wird sich bedeckt halten.
Unsere guten Soldaten haben aber Hunger. Wir sollten sie gut füttern, damit sie uns nicht verloren gehen. Dies
machen wir mit Präbiotika. Das sind Kohlenhydrate, die als Ballaststoffe nicht verdaut werden. Somit die Nahrung
unserer hungrigen Soldaten.
Natürliche Präbiotika sind z.B. in Chicorée, Topinambur, Pastinake, Schwarzwurzeln und Flohsamen enthalten. Oder 
auch in fermentierten Gemüse, z.B. Sauerkraut. Enthält das Futter für dein Tier diese Lebensmittel? Prima. Ansonsten freut
sich dein Vierbeiner sicherlich über einen Kleks Joghurt (laktosefrei) oder Kefir als Zugabe in den Napf.
Wurde dein Hund oder deine Katze mit Antibiotika behandelt oder hat eine Entwurmung erhalten? Dann musst du
leider davon ausgehen, dass die gute Armee erheblich geschrumpft ist und du solltest diese aufrüsten.
Du kannst die Probiotika über deinem Tierarzt oder im Fachhandel erwerben (es gibt einige Anbieter,
die sich auf Nahrungsergänzungen spezialisiert haben, z.B. Napfcheck sivomixx oder Pahema Bio Degest [kostenlose
Werbung/keine Werbung, nur Beispiele]). Achtung, die Dosierungen sind für eine Kur nach einer Erkrankung bzw. nach einer medikamentösen Behandlung  gedacht. Möchtest du lediglich die Darmflora unterstützen, benötigst du weit weniger.
Ich gebe unserem Balou 1-2 x in der Woche je eine Kapsel (Inhalt 0,3 g) mit 12 Milliarden KbE*), das ist nach den gängigen
Empfehlungen (1-2 Milliarden/ g Produkt) absolut ausreichend.


*) KbE = koloniebildende Einheit

Eigener Text, Recherche der Fakten von div. Internetseiten, keine Textkopien. Eine Vervielfältigung, auch nur Auszüge, bedürfen meiner Zustimmung.
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24.01.2023 Sandra Hautke


Stoffwechsel – Wachsen, Austauschen, Reparieren

Ganz ehrlich, unter uns, wer beschäftigt sich regelmäßig mit den Aufgaben, die unser Körper zu bewältigen hat?
So lange alles „rund“ läuft, ist es nicht wirklich ein Thema, oder?
So auch bei unseren Hunden. Aber manchmal muss man genauer hinschauen.
Damit du verstehst, was da vonstattengeht, versuche ich es dir verständlich, ohne viel Fachgeschwafel, zu erklären.
Im Grunde umfasst der Stoffwechsel alle Vorgänge, die mit der chemischen Umsetzung von Stoffen im Körper zusammenhängen.
Ja, auch die Umwandlung von natürlichen Stoffen ist ein biochemischer Prozess, der in allen Zellen abläuft.
Oft denkt man beim Stoffwechsel nur an die Verdauung. Dies ist allerdings nur ein kleiner Teil, eigentlich die Vorstufe des Stoffwechsels.
Dabei werden die Nährstoffe aus der Nahrung verwertbar gemacht, also aufgespalten und zerkleinert.
• Kohlenhydrate werden zu Einfachzuckern
• Eiweiße zu Aminosäuren
• Fette zu Fettsäuren
mit Hilfe von Enzymen zerlegt und durch den Blutkreislauf zu den jeweiligen Zellen transportiert.
Enzyme steuern und beschleunigen Stoffwechselvorgänge und sind unerlässlich.
Aber auch Hormone sind für einen gut funktionierenden Stoffwechsel wichtig. Als Botenstoffe, die in der Hirnanhangdrüse,
Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse und Nebenniere gebildet werden, regeln diese auch die Anpassung des Stoffwechsels.
Bei Temperaturveränderung wird mir oft berichtet, dass der Hund im Winter hungriger ist, im Sommer eher weniger fressen mag.
Ich kann das nicht bestätigen, denn ich habe einen ganzjährig verfressenen Labrador-Mix *lach*. Aber es wird so sein, denn der
Grundumsatz an Energiezufuhr, damit meinen wir die Kalorien, die täglich gefüttert werden, variiert nicht nur nach Alter und Größe,
sondern wie wir wissen, auch anhand des Bewegungslevels. Im Urlaub, wenn der Hund viel am Strand tobt, in den Bergen läuft oder
aber auch beim Hundesport, kommt der Fettstoffwechsel ganz schön in „Bewegung“, er muss mehr arbeiten bzw. verbrennt mehr.
Hat er dagegen eine Verletzung und muss sich schonen, sollte man den Grundumsatz an Energie auf jeden Fall drosseln.


Der Text ist von mir, Quelle der Fakten: viactiv Ausgabe Herbst 2022. Eine Vervielfältigung, auch nur Auszüge, bedürfen meiner Zustimmung.
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12.01.2023 Sandra Hautke

 

Natürliche Ergänzungen – geht das?

In meinem letzten Blogartikel habe ich versprochen, dass ich dir das nächste Mal etwas über natürliche Ergänzungen erzähle. Dafür habe ich mir mal drei Nassfutter Dosen und eine BARF Mahlzeit „durchgerechnet“. Also die Zutaten in einen Nährwertrechner eingegeben und die Resultate mit den Bedarfswerten nach NRC verglichen. Du erinnerst dich? Das ist die Studie, die sagt, wie viel Makro- und Mikronährstoffe ein Hund am Tag benötigt.
Vorweg,  nicht ergänzte Nassfutter oder Trockenfutter, aber auch eine Rohfütterung, kommen nicht an alle Bedarfswerte zu 100 % heran! Das hat mich jedoch nicht wirklich überrascht ;-).
Wenn du alle Mineralien und Vitamine nach NRC füttern möchtest, dann greife zu einem Futter, welches synthetisch ergänzt wurde, lege dich entspannt zurück und denke nicht darüber nach, ob das ein Hund braucht oder ob das gesund sein mag. Vertraue den Herstellern. Dass sie den großen Pott mit mehreren hundert Kilogramm Lebensmitteln und entsprechend großen Mengen dieser Mikronährstoffen (Mikro heißt klein und wir assoziieren es auch mit winzig, wenig) auch ordentlich durchmischen. Und frage dich nicht, warum sie immer die gleichen Mischungen verwenden (zu erkennen an den Worten Mineralstoffmix oder auch Pre-Mix), obwohl die natürlichen Werte an Mineralien und Vitamine in den verwendeten Lebensmitteln, je nach Fleischsorte, unterschiedlich hoch sind. So enthält 100 g Rindfleisch ca. 3731 mcg Zink, 100 g Huhn dagegen nur ca. 1040 mcg (Quelle: naehrwertrechner.de).  Hirse, Haferflocken und Reis liefern z.B. eine ordentliche Menge an Mangan, welches in z.B. einer Kartoffel viel weniger enthalten ist.
Aber das soll ja heute gar nicht das Thema sein…
Bei meinen Vergleichen - dies ist keine repräsentative Studie, da ich lediglich drei Sorten + eine BARF Mahlzeit berechnet habe - konnte ich feststellen, dass dabei sehr viele Nährstoffe,  ziemlich nah an den Bedarfszahlen,  in den verwendeten Lebensmitteln bereits enthalten sind.
So erreichen diese bei den B-Vitaminen, trotz Verluste durch den Herstellungsvorgang bei Fertignahrung, wider Erwarten gute Ergebnisse. Da B-Vitamine jedoch wasserlöslich sind, also ein Überschuss ausgeschieden wird, darf man diese ohne Bedenken ergänzen. Eine natürliche Form wäre hier
• Bierhefe
• Buchweizensamen
• Gemahlene Nüsse
Vitamin D – welches fettlöslich ist, ein Überschuss vermieden werden soll,  findet man in kleinen Mengen in Leber. Da beim BARF weit weniger davon verwendet wird, als in mancher Nassfutterdose oder im Trockenfutter, wird empfohlen, dass man dieses  i.d.R. ergänzt. Forelle, Sprotten, Aal sind gute Lieferanten und in 100 g sind ca. 18-20 mcg Vitamin D enthalten. Damit würde man den Bedarf eines 35 kg Hundes für drei Tage abdecken.  Bei 200 g schon 6 Tage. Achtung, andere Fischsorten enthalten weit weniger, bis kaum Vitamin D. Für mich eine gute, natürliche Ergänzung ist
• Dorschlebertran
Jod – liefert der Seelachs mit rund 200 mcg pro 100 g in guten Mengen. 1 x in der Woche gefüttert, hat man schon eine gute Menge in den Mahlzeiten. Den fehlenden Rest kann man mit
• Ascophyllum Nodosum (Seealgenmehl, anderer Begriff Knotentang)
ergänzen.  Viele Hersteller  die auf synthetische Zusätze verzichten, fügen dies bereits zu. Achtung, Jod sollte man nicht überdosieren und Hunde, die aufgrund einer Schilddrüsenerkrankung Tabletten vom Tierarzt bekommen, bitte die Dosierung mit diesem absprechen.
Calcium – sind keine Knochenanteile (Hühnerhälse, Brustbein, Karkasse) in eurem Nass- oder Trockenfutter enthalten, wird der Hersteller mit ziemlicher Sicherheit den fehlenden Teil mit
• Eierschalenpulver
• Algenkalk
ergänzen. Das machen wir auch bei den gekochten Mahlzeiten. Beim BARFen verwendet man, sofern es der Hund gut verträgt, Rohfleischknochen. Sollte das nicht gewollt sein, bietet sich hier
• Fleischknochenmehl
als gute Ergänzung an.
Die Mangan Gabe kann man wunderbar mit nur 1 g Nüsse (ca. 1900 mcg in Mandeln) anheben.  Aber auch
• Haferflocken
• Rote Rüben
• Brokkoli
welche in keinen der von mir errechneten Sorten enthalten war, liefern gute Mengen. 1 g Nüsse enthalten auch ca. 800 mcg Kupfer.

Mein Fazit: Warum künstlich, wenn es auch natürlich geht?
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23.11.2022 Sandra Hautke

Das ist aber nicht bedarfsdeckend…

… ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz schon von Hundebesitzern gehört habe.

Aber wer gibt denn überhaupt den Bedarf an Nährstoffen eines Hundes oder Katze vor?

Es wird immer auf NRC (National Research Council) verwiesen, die eine wissenschaftliche Studie über eben die Bedarfswerte unserer Vierbeiner erstellt haben. Die erste Ausgabe erschien 1986, 2006 wurde diese überarbeitet, also vor 16 Jahren. Die Futtermittelindustrie berechnet meist nach FEDIAF (Verband der europäischen Tierfutterindustrie).

So, jetzt haben wir Zahlen aus Tabellen und berechnen daraus, was braucht der Hund oder die Katze. Vergleichen damit, was wir füttern und wie viel der Nährstoffe in natürlicher Form in den verwendeten Lebensmitteln bereits enthalten sind. Mal ganz davon abgesehen, dass das ziemlich viele Zahlen sind, stellen diese auch nur Durchschnittswerte dar. Futtermittelhersteller, die sich damit beschäftigt haben, weisen gerne darauf hin, dass Nährstoffe natürlichen Schwankungen unterliegen. Wie kann man das verstehen? Ganz einfach, nicht jedes Schnitzel (mager, frisch gegart) hat z.B. genau 31 g Eiweiß (Quelle: naerwertrechner.de) auf 100 g, aber man hat von X analysierten Fleischstückchen ermittelt, dass im Durchschnitt dieser Wert enthalten ist.

Und dann kommt noch die Bioverfügbarkeit ins Spiel. Das hat nichts mit BIO Lebensmitteln zu tun. Genau bedeutet es: „Die Bioverfügbarkeit ist eine pharmakologische Messgröße für den Anteil eines Wirkstoffes, der unverändert im Blutkreislauf zur Verfügung steht. Sie gibt an, wie schnell und in welchem Umfang der Stoff aufgenommen wird und unverändert am Wirkort zur Verfügung steht.“ Quelle: Wikipedia.org

Und jetzt wird es spannend. Denn NRC oder FEDIAF sind Studien über Fertigfuttermittel. Und wenn man sich an diesen Zahlen orientiert, wird man feststellen, dass der Bedarf oft nicht mit natürlichen Rohstoffen erreicht werden kann, zumindest gemäß den Nährstofftabellen für Lebensmittel. Zink ist hierfür sehr gerne ein angeführtes Beispiel. Nadine Wolf erklärt das wunderbar in einem ihrer Beiträge, lies es doch gerne mal nach: https://www.der-barf-blog.de/2017/05/barf-zink.html

Zusammengefasst habe ich mich in dem Artikel bestätigt gefühlt – laut NRC würde dem Hund 53 % Zink in der Mahlzeit fehlen, gehen wir von einer höheren Bioverfügbarkeit aus, z.B. bei einer BARF Mahlzeit mit bekanntlich eher mehr Fleisch und weniger Kohlehydraten, wären wir jedoch im grünen Bereich. Genaue Studien darüber gibt es leider nicht. Zudem, Bedarfszahlen errechnen wir nach dem metabolischen Gewicht des Hundes (Gewicht ^ 0,75)  und der Katze (Gewicht ^ 0,67). Aber nicht jeder Hund und jede Katze bekommen exakt auch die gleiche Futtermenge in den Napf.

Mein Fazit: kein Mensch, okay, kein ist so absolut, also kaum ein Mensch, rechnet die Nährstoffe in seinen Mahlzeiten so akribisch aus, bei unseren Tieren sollen wir das aber machen? Nicht falsch verstehen, die essentiellen Nährstoffe müssen in einer Mahlzeit enthalten sein. Füttere ich z.B. keine Knochen bei der Rohfütterung oder bei gekochten Mahlzeiten, sind diese weder im Trockenfutter noch in der Nassfutterdose enthalten, so muss ich (oder im Falle eines Fertigfutters - der Hersteller) zwingend den fehlenden Calciumgehalt ergänzen. Auch Jod sollte dem Hund zur Verfügung stehen, Vitamin D wird u.a. zur Aufnahme von Calcium benötigt.
Und um beim Beispiel Zink zu bleiben, wie viel hast du davon heute in deinem Essen gehabt? Kleiner Tipp: dunkles Fleisch enthält mehr Zink als Geflügel.
Wie man Mineralien und Vitamine in natürlicher Form ergänzen kann, erzähle ich dir gerne in meinem nächsten Blog-Artikel.

Dies ist lediglich meine Meinung, die ich in diesem Blogartikel wiedergebe, die Texte sind von mir, Quellen sind zitiert. Eine Vervielfältigung, auch nur Auszüge, bedürfen meiner Zustimmung.
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